Fossile Energie muss so schnell wie möglich reduziert werden, das dürfte jedem einleuchten.
Öl hat sicherlich nach der Kohle die schlechteste Umweltbilanz.
Prof. Fichtner, stellvertr. Leiter des Helmholtz-Instituts Ulm, führt in einem Beitrag für den Tagesspiegel aus, dass beim Fracking 1 Liter Öl und beim Gewinn von Öl aus Teersand 3 Liter Öl investiert werden müssen, um ein Liter Öl an den Endverbraucher zu bringen. Allein das ist schon irrsinnig.
Gas ist zwar sauberer und umweltfreundlicher, aber durch den CO2-Ausstoß auch keine Lösung. Insofern muss man sich die Frage stellen, ob der Bau von Gaspipelines in der Ostsee noch zeitgemäß sind.
Holz zu verbrennen galt immer als klimaneutral, aber das ist trügerisch. Die Natur hat CO2 in unserem Wald gebunden. Beim Verbrennen setzen wir genau dieses wieder frei. Zudem entsteht auch Feinstaub. Nach einem Bericht im NDR-Beitragsreihe verursachen die 11,5 Millionen deutsche Öfen genauso viel Feinstaub wie der gesamte Straßenverkehr in der Bundesrepublik. In unmittelbarer Umgebung eines betriebenen Ofen wurden sehr viele Feinstaubpartikel gemessen ( ca. 300 ppm) und das trotz fachgerechter Bedienung, trockenem Holz und technisch einwandfreiem Ofen.
So sollte Holz eher als ökologischer, nachwachsender Baustoff verwendet werden. Dabei wird das CO2 weiterhin gebunden.
Die Zukunft wird daher in erneuerbaren Energien gesehen, als Transportsystem ist Strom die favorisierte Form.
Gewinnung durch Photovoltaikanlagen und zwischengespeichert in Batterien sind derzeitig praktikable Lösungen, die fast jeder Hausbesitzer lohnend umsetzen kann.
Dazu kommen Windenergieanlagen, die auch dezentral im Land verteilt, Energie bereitstellen. Das Aufstellen der Windräder ist Ansichtssache, aber lieber einmal mehr auf ein Windrad sehen als später auf eine klimageschädigte Landschaft.
Eine Windenergieanlage benötigt nur etwa einen halben Hektar Platz. Insofern kann rund herum und auch darunter die Fläche für Land- oder Waldwirtschaft genutzt werden. Die energetische Amortisation ist nach wenigen Monaten gegeben.
Die beiden "Windmühlen" von Bad Münder bei Dahle liefern jährlich 25 Millionen kwh Strom und sparen dadurch 16750 Tonnen CO2 ein. Damit können 16.000 Bürger mit Strom versorgt werden, also fast alle Einwohner von Bad Münder.
Und im Vergleich zur herkömmlichen landwirtschaftlichen Nutzung CO² Bilanz: 1 Hektar Maisanbau bedeuten 30 Tonnen CO² Bindung, bei Wald, im Durchschnitt 700 Bäume pro Hektar, 11 Tonnen CO² Entnahme aus der Atmosphäre.
Energetisch betrachtet kann pro Hektar eine PV-Anlage 1 Million KWh liefern, das ist etwa das 20 bis 30-fache dessen, was ich beim Anbau von Mais für eine Biogasanlage an Energie gewinnen kann. Diese Fläche kann sicherlich auch auf Gebäuden, wenn auch aufwendiger auf Gebäuden installiert werden.
Unter einem Windrad hingegen (0,5 Hektar-Fläche, 12,5 Millionen KWh) bliebe noch genügend Platz, um Nahrung für die Menschen auf dieser Welt zu produzieren.
Mein Fazit: Windenergie ist am effektivsten, Flachdächen sind zwar aufwendiger, können aber anderweitig nicht besser genutzt werden.
Lieber Windmühlen und Photovaltaikdächer als CO² - Ausstoß und seine vielen Folgen.
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Aber zur Gewinnung von Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser muss Energie einsetzt werden. Wasser muss in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt werden. Damit dies klimaneutral ist, wird der Einsatz erneuerbarer Energie notwendig. Bei der Rückgewinnung zu Strom ist ebenfalls Energie notwendig.
Bei sogenannten E-Fuels (synthetischer Ersatz für Benzin,Diesel und Kerosin) bedarf es Wasser 850 Grad heißes Wasser, um CO2 zu Kohlenmonoxid abzubauen. Das gewonnene Synthesegas muss dann weiter zur flüssigem Kraftstoff verarbeitet werden. Allein das macht deutlich, dass der Aufwand sehr groß ist.
Nur 20 Prozent der gewonnenen Energie aus Wind- und Sonne bleiben am Ende über. Man muss auch nicht erwähnen, dass dieser Prozeß auch zu sehr teurem Kraftstoff führt, der LKWs, Schiffen und Flugzeuge vorbehalten bleiben sollte. Bei Strom ist die Energiebeute wesentlich höher, der Wirkungsgrad liegt bei 90 Prozent.
Dennoch dürfte Wasserstoff aber der Energieträger der Zukunft sein.
Es wird aber immer erneuerbarer Strom aus Wind und Sonne zur klimaneutralen Gewinnung von Wasserstoff erforderlich sein.
Es wird auch eine technische Herausforderung sein, um die Energiesicherheit durch dezentrale Herstellung im eigenen Land und im Stromnetz zu gewährleisten. Eine Lösung wird in kleinen, dezentralen "Energiezellen" vom Einfamilienhaus über Wohnsiedlungen bis hin zu Kommunen gesucht. Dabei wird die Energieversorgung wie beim menschlichen Körper in vielen kleinen Zellen möglichst autark gewonnen und verbraucht, aber zugleich auch mit benachbarten Zellen zum Austausch von Stromenergie zu einen Gesamtgebilde verbunden. Ein interessanter Beitrag dazu vom MDR - führt die Energiewende zum Blackout ?
Allein aus diesen Gründen ist die Investition in Photovoltaikanlagen zwingend zur Gewinnung von Energie notwendig.
Die Sonneneinstrahlung pro m² im Jahr liegt bei 1000 kw/h. Derzeitig können über thermische Solaranlagen 200 - 500 kwh davon in Wärme umgesetzt werden. Bei Photovoltaik derzeit zwischen 100 bis 170 kwh. Da sind bei guter Lage und guten Photovoltaikelementen an die 20 Prozent der Energiegewinnung möglich. Neuartige Module werden entwickelt und könnten 70 Prozent der Sonnenenergie umsetzen, zum einen durch Materialmix oder Dünnschichtmodule
Mittlerweile sind die Anlagen preiswert und effizient geworden, so dass sich der Eigenverbrauch lohnt. Überschüssiger Strom wird im Sommer abgegeben. Über sog. Cloud-Lösungen bekommt man im Winter bei wenig Sonneneinstrahlung einen Teil des Stroms - auch als Naturstrom möglich - kostenlos zurück.
Neubauten müssen künftig mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.
Die Anschaffung innovative Heiztechnik, z. B.Wärmepumpen für Raumwärme, in Kombination mit Photovoltaikanlagen wird bis zu 35 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft gefördert.